

Weltwassertag – Wie viel Wasser steckt in deinen Jeans?
Heute am World Water Day werfen wir einen Blick in deinen Kleiderschrank. Denn wusstest du, dass für die Baumwolle einer deiner Jeans durchschnittlich 11‘000 Liter Wasser benötigt wurden? Viel Wasser, das in den Ländern der Baumwollproduktion fehlt. Wir erklären dir, mehr über den Wasser-Fussabdruck der Baumwolle und wie du ganz einfach positiv Einfluss nehmen kannst.
Viele unserer Kleidungsstücke bestehen aus Baumwolle. Baumwolle ist zwar eine natürliche Faser, doch kann „natürlich“ nicht automatisch mit „umweltschonend“ gleichgesetzt werden. Baumwolle ist nämlich sehr ressourcenintensiv. Das bedeutet, dass die Pflanzen am besten in warmen, trockenen Regionen gedeihen, sie gleichzeitig sehr viel Wasser benötigen. Das ist meist nur mit intensiver künstlicher Bewässerung möglich.
Ausserdem werden beim konventionellen Baumwollanbau Pestizide verwendet, um die Pflanzen vor Insekten, Pilzen und anderen Schädlingen zu schützen. Die Pestizide gelangen jedoch auch ins Wasser und verschmutzen dieses relativ stark. Das bedeutet die Wasserqualität verschlechtert sich drastisch und hat somit negativen Einfluss auf Mensch und Umwelt.
Unser Wasser-Fussabdruck
Für unsere Kleider hinterlassen wir somit einen sehr grossen Wasser-Fussabdruck in den Ländern der Produktion wie Indien, China, der Türkei und den USA. Das bedeutet, dass nicht nur die (häufig knappen) Wasserressourcen ausgereizt werden sondern zudem das verbleibende Wasser verschmutzt wird.

Eine vom BAFU beauftragten Untersuchung zeigte sogar, dass der Bekleidungshandel nach dem Lebensmittelhandel den zweitgrössten Wasser-Fussabdruck der Schweiz verursacht.1
Wie gross dein textiler Wasser-Fussabdruck ist, kannst du dir mit einem Blick in deinen Kleiderschrank ausrechnen. Neben den Jeans mit 11‘000 Litern waren auch rund 2‘700 Liter für eines deiner T-Shirts und 4‘400 Liter für einen deiner Pullover nötig. Mit Sicherheit stecken daher einige 100‘000 Liter Wasser in deinem Schrank!2
Weniger ist mehr
Am umweltschonendsten ist daher, im Schrank nur Lieblingsstücke zu haben, die du wirklich gerne und lange nutzt. Man muss nicht jedem Trend hinterherlaufen und ständig neue Kleider kaufen. Wir haben 5 einfach umsetzbare Tipps für dich:
- Halte dir bei deinem nächsten Einkauf vor Augen, welche Auswirkungen dein Kaufverhalten auf die Umwelt und Menschen in anderen Ländern hat.
- Vermeide Spontankäufe. Überlege dir stattdessen bewusst, welches neue Kleidungsstück du wirklich brauchst.
- Probiere neue Wege. Leihe dir von einer Freundin/einem Freund Kleidung aus, nutze Tauschbörsen oder stöbere in einem Secondhandladen.
- Repariere kleine Schäden. Sehr oft kann man selbst etwas flicken oder einen Knopf wieder annähen und muss das Stück nicht wegwerfen.
- Wenn du doch etwas Neues kaufst, bevorzuge beispielsweise die umweltfreundlichere Biobaumwolle und achte auf entsprechende Nachhaltigkeitslabels.
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- Umweltatlas Lieferketten Schweiz (2020)
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