

Aussortierte Kleidung – Wohin damit?
Jede:r kennt das Problem – der Kleiderschrank platzt aus allen Nähten, doch man trägt immer dieselben paar Kleidungsstücke. Höchste Zeit also, den Kleiderschrank wieder einmal auszumisten. Aber wohin mit den Kleidern, die man nicht mehr benötigt? Oft lautet die Antwort: ab in den Altkleidercontainer. Warum das nicht immer die beste Lösung ist und welche alternativen Möglichkeiten du hast, erfährst du in diesem Artikel.
Die einen lieben es, andere weniger – das Aussortieren im Kleiderschrank. Doch wenn wir es endlich erledigt haben, stellt sich die grosse Frage: Wie weiter mit den aussortierten Kleidungsstücken? Zuerst ist es wichtig festzustellen, ob einem das aussortierte Kleidungsstück noch gefällt, es aber nur etwas beschädigt ist. In diesem Fall kann man es reparieren, anstatt es wegzugeben. So verlängert man die Lebensdauer seiner Kleider und hat weiterhin Freude an seinen Lieblingsstücken.
Aber was tun mit den Kleidungsstücken, von denen man sich endgültig trennen möchte, besonders wenn man Wert auf eine umweltbewusste und soziale Lösung legt?
Kleidercontainer – was geschieht mit deinen Altkleidern?
Sie sind weit verbreitet und scheinen eine praktische Lösung zu sein, um Kleider zu entsorgen: die Altkleidercontainer. Doch was viele nicht wissen – die aussortierte Kleidung landet nicht immer direkt bzw. kostenlos bei den bedürftigen Menschen.
Gut erhaltene Kleidung wird in eigenen Verkaufsstellen oder an Secondhand-Geschäfte verkauft. Dies geschieht teilweise im Inland, aber ein grosser Teil der Kleidung wird nach Osteuropa, Westeuropa, Afrika oder Asien verschifft. Dies gilt für rund 60 % der gesammelten Altkleider.
Etwa 40 % der gespendeten Kleidung ist beschädigt oder besteht aus textilfremden Materialien. Ein Teil davon wird zu Putzlappen verarbeitet, während der Rest ins Textilrecycling geht. Dort werden die Kleidungsstücke zerfasert und entweder als Rohstoff anderen Materialien beigemischt oder zu Dämmstoffen weiterverarbeitet.
Die ins Ausland verkauften Kleidungsstücke werden meist sehr billig auf den lokalen Märkten verkauft. Dies scheint auf den ersten Blick gut für die Einheimischen zu sein, hat aber gravierende Nachteile. Durch den Import günstiger Gebrauchtkleidung kauft niemand mehr lokal hergestellte Kleidung. Die Konsequenz: Zahlreiche Fabriken müssen und mussten schliessen und das Überangebot sorgt auch dafür, dass riesige Kleidermüllhalden entstehen.
Wichtig ist in jedem Fall vor dem Spenden von Kleidung darauf zu achten, welches Unternehmen hinter den Altkleidercontainern steht. Neben zwielichtigen Anbietern gibt es auch vertrauenswürdige Unternehmen wie beispielsweise Texaid. Hier sind gemeinnützige Organisationen wie das Schweizerische Rote Kreuz und Solidar Suisse als Aktionäre beteiligt.
Direkt an karitative Einrichtungen spenden
Du kannst deine Kleidung auch direkt an karitative Einrichtungen spenden, anstatt sie in Altkleidercontainer zu werfen. Alternativ kannst du deine Kleider an andere lokale Einrichtungen wie Flüchtlingsunterkünfte, Heime, Frauenhäuser, etc. spenden. Auf diese Weise wird vermieden, dass Kleidung kosten- und CO2-intensiv in andere Länder transportiert wird, wo sie schlussendlich oft im Müll endet. Am einfachsten erkundigst du dich davor, ob und welche Spenden genau benötigt werden. An folgende Organisationen könntest du deine Kleider zum Beispiel in der Schweiz spenden:
- Caritas Kleiderzentrale
Ein Teil der gespendeten Kleidung wird im Laden der Kleiderhilfe verkauft. Dort haben Menschen mit geringem Einkommen, Asylsuchende und Flüchtlinge die Möglichkeit, kostengünstig einzukaufen. Zudem betreibt die Kleiderzentrale den Secondhandladen «carla by caritas». - Spendendepot Zürich
Seit 2016 sammelt das Spendendepot Zürich Kleider, Schuhe, Zelte, Schlafsäcke und weitere Güter für geflüchtete Menschen in der Schweiz oder auf der Reise. - REFY
Der Verein REFY unterstützt Organisationen, Gruppen und Vereine, welche sich entlang der Fluchtrouten für die Geflüchteten einsetzen. Sie organisieren Sachspenden und kümmern sich um die Sortierung, Lagerung und den Transport.
5 weitere Möglichkeiten für eine nachhaltige Kleider-Weiterverwendung
Neben dem Spenden gibt es auch viele andere Möglichkeiten, was du mit deinen aussortierten Kleidern machen kannst. Hier sind einige Ideen:
1. Online-Verkauf: Verkaufe deine Kleidung einfach und bequem online. So verdienst du noch etwas an deinen Altkleidern und verlängerst gleichzeitig deren Produktlebenszyklus. Geeignete Plattformen dafür sind zum Beispiel Vinted, anibis.ch und Ricardo.
2. Auf Flohmärkten und in Brockis verkaufen: Eine weitere Möglichkeit, deine Kleider zu verkaufen, ist auf Flohmärkten oder in Brockenhäusern. Unter Flohmarkttermine.ch findest du viele Flohmarkt-Termine in der Schweiz. Informiere dich auch über lokale Flohmärkte in deinem Quartier/deiner Gemeinde.
3. Tauschbörsen: Gib deine Kleidung an Kleidertauschbörsen weiter und entdecke dort vielleicht gleichzeitig ein neues Lieblingsstück. Der Verein Walk-in Closet veranstaltet verschiedene Kleidertauschbörsen in der Schweiz.
4. Verschenken: Gib die Kleidung an Freunde oder Familie weiter – so bleibt sie im Umlauf und du bereitest gleichzeitig jemandem eine Freude.
5. Upcycling: Ist die Kleidung beschädigt oder ganz kaputt? Kein Problem, denn durch Upcycling Projekte kannst du aus deinem alten Kleidungsstück etwas Neues gestalten – Abschminkpads aus alten Handtüchern, Scrunchies aus alten T-Shirts und vieles mehr.
Was machst du mit deinen aussortierten Kleidern? Teile uns deine Erfahrungen auf Social Media #reflectyourstyle oder via Mail initiative@sts2030.ch