Umweltfreundliche Kleiderkonsum – Weltumwelttag
Nicht nur heute am Weltumwelttag sondern täglich kannst du etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Die Fakten rund um die globale Textilproduktion sind ernüchternd. Wir geben dir ein paar simple Tipps für deinen umweltfreundlichen Kleiderkonsum.
Die Klimakrise zählt zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Längst ist deutlich spürbar, dass unsere Umwelt leidet. Meldungen über ungewohnte Hitzewellen, lange Trockenperioden oder das Abschmelzen der Gletscher sind inzwischen leider gang und gebe.
Die Modeindustrie ist einer der Treiber. Unglaubliche 2,1 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen produzierte die globale Textilindustrie, das entspricht 4 % der weltweiten Gesamtemissionen. Oder anders ausgedrückt, die gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen von Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich zusammen. Rund 70 % der Emissionen der Modeindustrie stammen aus vorgelagerten Aktivitäten wie der Produktion von Materialien, Aufbereitung und Verarbeitung. Die restlichen 30 % betreffen nachgelagerte Tätigkeiten im Einzelhandel, in der Gebrauchsphase und End-of-Use-Aktivitäten.1
Kleidung und ihr Einfluss auf Mensch und Natur
Dass die globale Textilproduktion negative Auswirkungen auf Mensch und Natur hat, ist keine Neuigkeit mehr. Oft ist uns jedoch nicht präsent, dass am stärksten betroffen gerade jene sind, die am wenigsten Einfluss darauf nehmen können: Viele Kleinbauernfamilien aus dem Globalen Süden. Sie leiden schon heute unter den Klimaveränderungen und sind unmittelbar in ihrer Existenz bedroht.
Bei einigen Konsumierenden gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung. Sie stellen Fragen und lassen Umweltschutz und Verbesserung der Menschenrechte in ihre Kaufentscheidung einfliessen. Das lässt den Druck auf Textilunternehmen steigen, nachhaltiger zu handeln.
So ist das Angebot an nachhaltigen Kleidern gestiegen. Themen, wie die Wahl des Rohstoffes oder Nachhaltigkeitslabels, die umweltfreundliche und/oder faire Bedingungen sicherstellen, sind für viele Brands nun wichtig. Es ist gut zu sehen, dass sich Dinge ändern. Wichtig ist, dass auch wir unseren täglichen Umgang mit Kleidern bewusst gestalten.
Tipps für deinen umweltfreundlichen Kleiderkonsum
1. Nichts kaufen
Bevor du das nächste Mal zu einem Schnäppchen greifst, überlege vorher, ob du das Stück wirklich brauchst. Zu oft kaufen wir etwas, dass nie oder nur wenige Male getragen wird. Ein bewusstes Nein spart Geld und schont die Umwelt.
2. Weniger konsumieren
Statt jedes Jahr zehn neue T-Shirts zu kaufen, kannst du dir vornehmen, nur die Hälfte zu shoppen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass du mehr Platz im Kleiderschrank hast. Sondern, wenn du weniger kaufst, kannst du dir auch bessere Qualität bzw. umweltfreundliche und faire Kleidungsstücke problemlos leisten. Zum Beispiel Textilien aus fairer Bio-Baumwolle.
3. Wiederverwenden
Stöbere doch mal durch deinen Kleiderschrank und entdecke alte Stücke neu. Oft verschwindet“ ein tolles T-Shirt oder eine lässige Hose zwischen den anderen. Oder neue Kombinationen lassen dich Altbewährtes wieder stylisch aussehen. Was du wirklich nicht (mehr) tragen wirst, gib es an Freunde und Familie weiter, oder verkaufe es über Secondhand Möglichkeiten.
4. Reparieren statt entsorgen
Ein Knopf ist ab? Weg damit, reparieren lohnt sich nicht? Reparieren lohnt sich – unsere Umwelt dankt es uns, da so viel weniger auf dem Müll landet. Knöpfe sind innerhalb von 3 Minuten angenäht, kleine Löcher kann man flicken, oder sogar mit Visible Mending ein Unikat erschaffen.
5. Recycle
Recycling ist eine gute Sache – aber bitte erst, wenn die vorigen vier Rs nicht (mehr) in Frage kommen. Denn das Recycling schont zwar Rohstoffe und spart Emissionen, die bei der Gewinnung aufgewendet werden müssen. Aber auch das Sortieren, Reinigen und Weiterverarbeiten ist energieintensiv. Tatsache ist leider auch, dass ein grosser Teil einfach verbrannt wird, da die Auf- oder Weiterverarbeitung zu aufwändig wäre.
Welche Tipps setzt du bereits um? Hast du noch andere Ideen oder Wege für einen bewussten Textilkonsum? Teile uns deine Erfahrungen auf Social Media #reflectyourstyle oder via Mail initiative@sts2030.ch